Eigenverbrauch optimieren – So nutzen Sie Ihren Solarstrom am effizientesten
- Martin Maas
- 9. März
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Apr.
Warum ist die Optimierung des Eigenverbrauchs wichtig?
Photovoltaikanlagen erzeugen günstigen, nachhaltigen Strom. Doch um den maximalen Nutzen aus einer Solaranlage zu ziehen, sollte der Eigenverbrauchsanteil möglichst hoch sein. Denn selbst genutzter Solarstrom spart mehr Kosten als der ins Netz eingespeiste Strom einbringt. Während die Vergütung für eingespeisten Strom meist nur 5-10 Rp./kWh, in Basel-Stadt aktuell sogar 14 Rp./kWh beträgt, kann der direkte Eigenverbrauch des Solarstroms teure Netzstromkosten von mehr als 25 Rp./kWh, in Basel-Stadt aktuell 41.4 Rp./kWh vermeiden.

Massnahmen zur Optimierung des Eigenverbrauchs
✅ Lastmanagement – Strom dann nutzen, wenn er generiert wird
Verschieben Sie den Stromverbrauch auf die sonnenreichen Tageszeiten. Haushaltsgeräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Backöfen sollten gezielt dann laufen, wenn die PV-Anlage Solarstrom generiert.
✅ Batteriespeicher – Solarstrom auch ausserhalb der Sonnenstunden nutzen
Ein Batteriespeicher speichert in begrenztem Umfang überschüssigen Solarstrom für den Strombezug ausserhalb der Zeiten in der die Photovoltaikanlage keine Solarstromerträge bereitstellen kann. (Abend-/Nachststunden) Damit wird der Eigenverbrauchsanteil erhöht und damit der Netzbezug reduziert als auch der Haushalt unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz betrieben.
✅ Wärmepumpe mit PV-Strom betreiben
Moderne Wärmepumpen können mit Solarstrom betrieben werden, insofern diese modulierend, also auch mit geringeren Betriebsströmen, betrieben werden können. Durch intelligentes Energiemanagement läuft die Wärmepumpe vorrangig dann, wenn ausreichend Sonnenstrom zur Verfügung steht, wodurch Heizkosten gesenkt werden.
✅ E-Mobilität, Elektroauto mit Solarstrom laden
Eine Wallbox ermöglicht das Laden eines Elektrofahrzeugs mit eigenem Solarstrom. Je nach Fahrleistungen eines E-Automobils kann durch die Tagladung des E-Fahrzeugs der Eigenverbrauchsanteil massgeblich gesteigert werden.
✅ Intelligentes Energiemanagementsystem (EMS)
Ein EMS steuert automatisch Verbraucher im Haushalt, priorisiert den Eigenverbrauch und optimiert den Energiefluss zwischen PV-Anlage, Speicher, Wärmepumpe und E-Auto.
Beispielrechnung: Einsparungen durch erhöhten Eigenverbrauch
Ein Haushalt im Kanton Basel-Stadt mit einer 10 kWp-Photovoltaikanlage generiert jährlich ca. 10’000 kWh Strom. Ohne Optimierung liegt der Eigenverbrauch oft nur bei 30 %:
Eigenverbrauch (3’000 kWh) = Einsparung etwa CHF 1‘242 (bei 41.4 Rp./kWh Netzstromkosten)
Einspeisung ins Netz (7’000 kWh) = Vergütung etwa CHF 980 (bei 14 Rp./kWh ohne HKN)
Jahresgewinn: CHF 2‘222
Wird der Eigenverbrauch durch einen Batteriespeicher, E-Auto (Wall-Box) und eine Wärmepumpe, Wärmespeicherung auf 70 % gesteigert:
Eigenverbrauch (7‘000 kWh) = Einsparung von CHF 2‘898
Einspeisung ins Netz (3’000 kWh) = Vergütung ca. 420 CHF
Jahresgewinn: CHF 3‘318 (+CHF 1‘096 jährlich höher Einsparung)
Lohnt sich ein Batteriespeicher?
Die Wirtschaftlichkeit eines Batteriespeichers hängt von der Größe, den Strompreisen und der Förderung ab:
Kosten eines 10 kWh-Speichers: ca. 10.000-15.000 CHF
Lebensdauer: ca. 10-15 Jahre
Ersparnisannahme durch höheren Eigenverbrauch: CHF 800 pro Jahr
Amortisation: 13-18 Jahre (abhängig Strompreisentwicklung)
Fazit
Ein hoher Eigenverbrauch macht Photovoltaik wirtschaftlich noch attraktiver. Durch gezielte Massnahmen wie Lastmanagement, Batteriespeicher, Wärmepumpen und E-Auto-Laden kann der Eigenverbrauchsanteil auf über 70 % gesteigert werden, wodurch sich Energiekosten deutlich reduzieren. Besonders mit einem intelligenten Energiemanagementsystem lässt sich der Solarstrom effizient im Haushalt nutzen.
Anmerkung zum Batteriespeicher:
Der Einsatz eines Batteriespeichers trägt grundsätzlich zur Erhöhung des Solareigenstromverbrauchs bei, ist jedoch aktuell noch mit hohen Erstinvestitionskosten verbunden, welche den wirtschaftlichen Einsatz nicht immer abbilden lassen.